Großeltern feiern 20. Geburtstag
Rückblick auf die Geschichte des Vereins
Das Geburtstagsfest am 14. November 2024 nutzen engagierte Ehrenamtliche, um sich und der Öffentlichkeit über die bunte Palette des Erreichten und die bleibenden und neuen Herausforderungen Rechenschaft zu geben.
Einen „Generationenvertrag der besonderen Art“ hatten sich eine Handvoll Großväter kurz nach der Jahrtausendwende vorgenommen. Ziel war, das Potential der älteren Generation für die jüngste einzusetzen. Dass es im Wortsinn „natürlich“ nicht bei engagierten älteren Männern allein blieb, zeigt sich im Namen des Vereins: Großeltern stiften Zukunft, der 2004 entstand.
Wie Innovationen oft aus dem Mangel entstehen, war es auch bei den „Großvätern“: In Nürnberg gab es etwa hundert Mutter-Kind-Gruppen zum gegenseitigen Erfahrungs-Austausch. Diese Gruppen waren vom Evang. Bildungswerks pädagogisch und organisatorisch begleitet. Aber die Stelle der Mitarbeiterin war nicht mehr finanzierbar. Dem wollten die Ehrenamtlichen etwas entgegensetzen und – wie es in der Satzung heißt – „geeignete Institutionen und Maßnahmen ideell und finanziell unterstützen und sichern, die Lebens-, Bildungs- und Orientierungschancen von Kindern fördern“.
Mit dem Start beginnend und durch seine Entwicklungs- und Veränderungsgeschichte hindurch hat der Verein seine Ziele und seine Praxis an der kritischen Beobachtung und herausfordernden Begleitung durch prominente inspirierende andere Großväter und -mütter messen lassen, z.B.:
- Dr. Hermann Glaser, Schriftsteller und früherer Kulturreferent der Stadt Nürnberg erzählte mit eigenen Texten wie wichtig Großeltern sind, die ihren Enkeln erzählen (Oktober 2004).
- Renate Schmidt, damals Familienministerin, schärfte den Blick unter dem Thema „Zwischen Baby-Pisa und Generationenverantwortung“ (Januar 2005).
- Henning Scherf, Bremer Bürgermeister a.D. ermutigte zu einem Lebensentwurf im Alter, bei dem man sich mit und nicht zu Lasten der jüngeren Generationen einrichtet (Dezember 2011).
In der Wahl von Gästen und Themen spiegelt sich der wichtigste Grundsatz der „aktiven Großeltern“: Veränderungen und gesellschaftlichen Herausforderungen sowie der Lage der Kinder (und Eltern) auf der Spur zu bleiben und in Projekten und Veröffentlichungen des Vereins umzusetzen.
So entstanden im Lauf der Zeit Projekte und Arbeitsfelder:
- 2006 Angeregt durch eine Expertin startete das Projekt „Wurzeln der Zukunft“
- 2007 Eine engagierte Vorleserin gab den Anstoß zum Lese-Lern-Projekt (an Schulen)
- 2011 Prof. Karl Foitzik skizzierte das Modell der „Wunschgroßeltern“
- 2012 Die ehrenamtliche Initiative „Hausaufgabenhilfe“ (an einer Nürnberger Schule) – jetzt „Hausaufgabenbetreuung, Lernen &Essen – begab sich unter das Dach des Vereins.
- 2014 Die „Standby-Senioren“ werden gegründet, um Geflohenen zu helfen.
- 2020 „Großeltern sein?“ entsteht, da – nicht nur durch die Pandemie – viele Großeltern den Kontakt zu ihren Kindern und Enkeln verloren haben.
Die wachsende Zahl der Aktiven und Förderer in den verschiedenen „Formaten“ bekam durch öffentliche Anerkennung immer wieder Bestätigung, Lust und Kraft für ihr Engagement: Der Verein gewann im Lauf der Zeit eine beachtliche Zahl an Preisen (siehe gesondertes Blatt).
Raimund Loebermann (ehemaliger Vorsitzender)
Was im Verein „Großeltern stiften Zukunft e.V.“ geschehen ist und geschieht
- Hausaufgabenbetreuung „Lernen & Essen“: Im Schuljahr 2023/24 wurden 34 Kinder durch 29 Ehrenamtliche betreut, die insgesamt 1500 Einsätze leisteten.
- Lesepaten: Im Schuljahr 2023/24 waren 40 Lesepatinnen und Lesepaten ehrenamtlich an 7 Schulen und 1 Kinderhort im Einsatz.
- Wunschgroßeltern: Im Jahr 2023 meldeten sich 6 „neue“ Großeltern und 2 „alte“ Großeltern, die neue Familien suchten. Es fragten 28 Familien neu nach Wunschgroßeltern.
- Wurzeln der Zukunft: Seit der Gründung des Projekts im Jahr 2006 wurden 80 Interviews geführt, digitalisiert und ausgereicht.
- Großeltern sein?: Das Projekt wurde 2021 gegründet und es fanden bis jetzt 8 Beratungen für Großeltern statt, die keinen Kontakt zu ihren Enkeln haben können.
Stand 9/2024
Überblick: Preise für „Großeltern stiften Zukunft“
2010 | Weihnachtsaktion | Energie |
2011 | Aller Ehren wert | Bay. Volks-und Raifeisenbank |
2012 | Aktion Mensch | BR und Sparta-Bank |
2012 | Ehrenamtspreis | ELKB |
2012 | Aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen | INDiBa und Familienministerium |
2017 | Nürnberger Herz- Preis für innovative Anerkennungskultur | Stadt Nürnberg und Tucher Brauerei |
2018 | Ehrenwertpreis (Dr. Karl Foitzig) | Stadt Nürnberg |
2017 | Innovationpreis | Versicherer im Raum der Kirche |
2022 | Generationenpreis | Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales |
2023 | Ehrenamtspreis (Eva Hägele-Pickelmann – Hausaufgabenbetreuung) | Stadt Nürnberg und Universa-Versicherung |
Überblick: Filme und Rundfunk
2015 | BR | Wunschgroßeltern |
2022 | Filmprojekt: Wie will ich leben, wenn ich älter bin? | Lesepaten |
2022 | SAT 1 Frühstücksfernsehen | Wunschgroßeltern |
2022 | BR Interview | Wunschgroßeltern |
2022 | Internet Warmstart TV | Wunschgroßeltern |
2023 | Frankenschau | Wunschgroßelter |
2023 | Bayern 2-Podcast | Großeltern sein |